Bei Flip ist es sehr wichtig, den LPI Wert Ihrer Lenticularfolie Folie ganz genau zu kennen. Bei nicht präziser Abstimmung wird der Wechseleffekt nicht über die ganze Breite (oder Höhe) des Bildes simultan stattfinden. Der Pitch muss bis auf mindestens 2 Nachkommastellen präzise für die Betrachtungsdistanz ermittelt werden, aus der das Bild optimal wirken soll. Je engwinkliger eine Lenticularlinse ist, umso präziser muss der Pitch ermittelt werden und umso weniger Spielraum gibt es in der Betrachtungsdistanzspanne mit optimaler Wirkung. Nehmen Sie für Flips daher immer weitwinklige Folien. Wenn der Effekt dadurch zu langsam ablaufen sollte, dann ordnen Sie unter der Linse 2 Flip Sequenzen an: []...
Auch an die Verarbeitung der Daten in der digitalen Vorstufe und den Druck sind besondere Anforderungen zu stellen. Das Interlacing muss möglichst sauber, d.h. frei von Interpolations-Artefakten, und unter maximalem Erhalt der Trennschärfe der einzelnen Streifen geendert und gedruckt werden. Falsche Raster im Offsetdruck, zu geringe Belichter- oder Drucker- Auflösung, Fehler in der Verarbeitung mit destruktiven Skalierungseffekten werden mit "Ghosting" bestraft. (Ghosting = Geisterbilder von durchscheinenden Nachbar-Phasen). Das Interlacing muss absolut parallel zum Linsenverlauf gedruckt werden. Punktzuwachs ist bestmöglich zu vermeiden, da auch er zu starkem Ghosting führt.
Es ist sehr viel schwieriger ein perfektes einfaches Wechselbild aus 2 Phasen zu drucken, als ein komplexes 3D Bild!.
Wechselbilder mit 2 Phasen sollten Ihnen bei Einhaltung aller Regeln überwiegend zufriedenstellend gelingen. 3er Flips schon weniger. Eine akzeptable Trennung von noch mehr Phasen ist nur unter ganz besonderen Umständen möglich (z.B. wenn kleine helle Aspekte vor ansonsten dunklem Bildhintergrund wechseln). Breite Linsen (= geringere LPI Werte) liefern die besseren Ergebnisse.
Sie können Flips für horizontale und auch für vertikale Linsenlage machen. Zu bedenken ist, dass bei vertikaler Linsenlage, also Bildwechsel bei Schwenk des Drucks um die senkrechte Achse, Situationen eintreten, bei denen das eine Auge des Betrachters noch in der einen, das andere Auge aber bereits in der anderen Bild-Phase ist. Sie sehen teilweise Doppelbilder. Bei waagerechter Linsenlage dagegen befinden sich beide Augen immer in gleicher Position zum Wechseleffekt. Horizontaler Linsenverlauf ist senkrechten bei Flip vorzuziehen ist. Dies gilt vor allem für Flip-Bilder, die aus geringer Distanz betrachtet, also z.B. in der Hand gehalten werden. Bei großen, fest installierten Flip-Displays, geht das natürlich nicht. Hier wechselt der Bildinhalt im Vorbeigehen. Der weite Winkel spezieller Flip-Platten und die größere Betrachtungsdistanz machen es möglich.