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Lenticular Pitchtest

Lenticular Folien bestehen aus einem Feld von Zylinderlinsen und werden nach der ganzzahligen Anzahl ihrer Linsen pro Inch (LPI) beschrieben. z.B. 75, 62, 60 LPI. Zwischen dieser - das Material klassifizierenden - Angabe des Herstellers und dem wirklichen LPI Wert in der Praxis des Drucks gibt es einen Unterschied, der einerseits produktionsbedingt, aber auch von Lager- und Verarbeitungs- und Anwendungs- Bedingungen abhängig ist.

Eine mit 60 LPI bezeichnete Folie kann in der Praxis durchaus z.B. 60,41 LPI oder auch 59,8 LPI haben. Dies genau zu wissen und zu berücksichtigen, ist für die Qualität des Resultats von entscheidender Bedeutung. Machen Sie den in 3DZ Software enthaltenen Pitchtest sorgfältig. Mit dem Pitch steht und fällt Ihr Druckergebnis!

Der Pitchtest bestimmt den für das Interlacing und den Bogenaufbau relevanten Linsenabstand, den Pitch.

Optischer Pitch

Lenticularbilder funktionieren im präzisen Zusammenspiel zwischen einem optischen Element (der Lenticularlinse) und einem dazu passend aufbereiteten Set von Bildern (dem Interlacing). Passen Pitch und Interlacing nicht zusammen, dann funktioniert das Resultat nicht bzw. nur eingeschränkt. Der Spielraum dabei ist sehr eng (1/100 LPI)! Perfekt getroffen "flippen" Wechselbilder über die gesamte Bildfläche simultan und 3D Bilder haben den maximal möglichen Betrachtungswinkel. Bei schlecht getroffenem Pitch funktioniert ein Lenticularbild nur in mehr oder weniger breiten Streifen oder Zonen, nicht aber über die Bildfläche insgesamt und zugleich. Wechseleffekte z.B. "kriechen" über das Bild.

Beachten Sie bitte, dass der optische Pitch vom Betrachtungsabstand abhängig ist. Die selbe Lenticularfolie hat für z.B. Armlänge (Postkarten-Abstand) und z.B. 2 Meter (Poster-Abstand) unterschiedliche Pitch Werte (Unterschied z.B. 3/100 LPI). Für den größeren Abstand ist der Wert größer. Der Pitchtest muss also immer aus der primären Betrachtungsdistanz für das herzustellende Produkt und seine typische Verwendung abgelesen werden. Lenticularbilder sind dann aus genau dieser Distanzoptimal zu betrachten. Im Zweifel ist es eine gute Idee, den Pitch für einen etwas größeren Abstand zu wählen.

Mit dem 3DZ Pitchtest ermitteln Sie den Pitch einer Lenticularlinse bis auf 1/1000 LPI genau. Eine Genauigkeit von 1/100 LPI ist mindestens erforderlich.

Druck Pitch

Der Druck Pitch (auch "mechanischer Pitch") ist der tatsächliche, messbare Abstand der Linsen auf dem Material. Die Platzierung von Nutzen auf einem Druckbogen erfolgt in diesem Abstand. Alle Nutzen müssen zentrisch zur Linse sitzen, um gleichartig zu funktionieren. Der Wert für den Druck Pitch liegt über dem optischen Pitch. Eine Annäherung an den Druck Pitch erhalten Sie, wenn Sie den Pitchtest aus sehr großer Distanz ablesen, weil Sie mit zunehmendem Abstand zunehmend senkrecht auf alle Linsen der gesamten Folie schauen.

Der Pitchtest im 3DZ V7 Interlacer (roter Kasten)




Step 1
Geben Sie zuerst den grob bekannten Wert der Folie ein (z.B. 40 LPI). Diesen Wert erhalten Sie normalerweise vom Hersteller der Linse in einer Spanne (von xxx LPI ... bis xxx LPI) mit dem Hinweis, dass verarbeitungsspezifische Umstände den für Sie maßgeblichen Wert beeinflussen.


Step 2
Wählen Sie Druckbreite und Höhe. Der Pitch muss immer über die ganze Breite der Linse gemessen werden. Es reicht nicht aus, 20 cm auf einer 50 cm breiten Linse zu messen. Die Höhe sollte wegen guter Ablesbarkeit so sein, dass jeder Teststreifen mindestens 0,5 cm bis besser noch 1 cm hoch ist.


Step 3
Wählen Sie die Anzahl der Frames, so wie sie später im Interlacing angelegt werden sollen.




Mit den Pfeiltasten können Sie die Spanne des Tests einstellen.
Im Beispiel: von 39,91 LPI bis 40,10 LPI


Der Test kann in 10, 20 oder 50 Streifen angelegt werden.
Je mehr Streifen Sie anlegen, umso kleiner ist die Schrittweite von Streifen zu Streifen.
Im Beispiel oben: 0,01 LPI bei 20 Schritten.


Create Pitchtest erzeugt die Druckdatei.


Drucken Sie das Test-Bild mit dem 3DZ Printmodul oder auf andere Weise entsprechend der Vorgaben, die Sie in der Printerinformations.txt Datei finden. Auf jeden Fall muss der Pitchtest genau so verarbeitet werden, wie auch das spätere Lenticular Resultat verarbeitet werden soll. Der gleiche Tintenstrahldrucker, das gleiche Medium, gleiche RIP Einstellungen, gleiches Raster, gleicher Belichter, gleiche Bedingungen an der Offset Druckmaschine ... alles muss gleich sein, damit der Test zu einem verbindlichen Resultat führen kann.


Mit dem Pitchtest wird nicht allein, isoliert und objektiv der LPI Wert einer Lenticularlinse ermittelt, sondern ihre Eigenschaft im Zusammenspiel mit allen Komponenten des gesamten Verarbeitungsprozesses.


Auswertung
Am rechten Rand des Testbildes befindet sich eine durchgehende Linie. Diese Linie muss parallel zum Linsenverlauf ausgerichtet sein. Dann liegt das Testbild richtig zur Linse. Nur so ist der Test sicher ablesbar. Im Direktdruck müssen Sie entsprechend präzise drucken ... wenn Sie auf Papier oder Polyester drucken, dann muss die aufgelegte Linse entsprechend sorgfältig positioniert werden.


Die folgende Abbildung zeigt wie das Ergebnis aussieht.
20 Zeilen mit geringfügig voneinander abweichenden Pitchwerten übereinander.



Der gesuchte Pitch ist dort, wo aus der beabsichtigten Betrachtungsdistanz eine Zeile "ungebrochen" erscheint. Im Beispiel unten die 11. Zeile von oben. Alle anderen Zeilen sind mehr oder weniger in hell/dunkel Segmente geteilt und somit (zumindest für die gewählte Betrachtungsdistanz) "falsch". Lesen Sie in Höhe der 11. Zeile am linken Rand den gewünschten LPI Wert ab.

Für diesen Wert machen Sie Ihre Interlacings. Verarbeiten Sie Ihre Lenticularbilder exakt auf gleiche Weise, wie Sie es mit dem Pitchtest gemacht haben.